Die Studie NeTKoH (Neurologisches Telekonsil mit Hausärzten) ist aus einer Idee der Neurologen an der Universitätsmedizin Greifswald entsprungen und konnte mittels der Förderung des Innovationsfonds seit dem 01.01.2021 gestartet werden.
Das NeTKoH Projekt soll in der Art der Durchführung evaluieren, ob eine telemedizinische Behandlung für Patient und Hausarzt wertvoll ist. Vor allem in ländlicheren Regionen und unter anderem für Patienten, die weitere Autofahrten nicht mehr antreten können, könnte diese Form der Versorgung ein großer Gewinn sein. Patienten müssen aufgrund von Hindernissen nicht auf ärztliche Kompetenz verzichten und können eine qualitative Versorgung in Anspruch nehmen.
Um dies genauer darzulegen, werden Patienten mit nicht telemedizinischer Betreuung und Patienten, welche ein Telekonsil erhalten, miteinander verglichen. Insgesamt erstreckt sich diese Studie über einen Zeitraum von 3,5 Jahren.
Jeder Patient (ab 18 Jahren), mit einer neurologischen Fragestellung, kommt für diese Studie in Frage.
Um dieses Projekt wissenschaftlich und zufriedenstellend bewerkstelligen zu können, arbeiten 33 Hausärzte in Vorpommern mit der Universitätsmedizin Greifswald zusammen.
Fragebögen, welche von der Charité explizit für die NeTKoH entworfen wurden, helfen bei der Auswertung des Projekts. Fragebögen für Patient und Arzt sind nicht sehr zeitintensiv und verständlich aufgebaut.
Die Praxen werden telemedizinisch mit der Neurologie der Universitätsmedizin Greifswald verbunden. Das neurologische Telemedizinzentrum Greifswald bietet für die Hausarztpraxen während der regulären Sprechstundenzeiten eine sofortige, fachärztliche, telemedizinische Konsultation an. Empfehlungen für Diagnostik, Therapiekonzepte und Weiterbehandlung werden gemeinsam erarbeitet.
Technologisch unterstützt werden die Arztpraxen und die Universitätsmedizin Greifswald von der Firma MEYTEC, welche die Telemedizingeräte eigens für diese Studie herstellt und bereitstellt.
Die Handhabung der Geräte ist äußerst benutzerfreundlich, so dass der reguläre Ablauf in den Praxen kaum beeinträchtigt wird.
Das Projekt unter Konsortialführung der Universitätsmedizin Greifswald erhält eine Förderung aus Mitteln des Innovationsfonds zur Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung in Höhe von rund 5.2 Millionen Euro. Das Projekt wird vom 01.01.2021 bis zum 31.10.2024 gefördert.